Drei Seiten einer Medaille: Landwirtschaft und Wasser in China
20. Januar 2017, Berlin
Wir laden Sie herzlich zu einer Teilnahme an unserem Fachpodium "Drei Seiten einer Medaille: Landwirtschaft und Wasser in China" ein, das als Teil des Global Forum for Food and Agriculture (GFFA) im Rahmen der Internationalen Grünen Woche in Berlin stattfindet. Diese Veranstaltung organisiert der OAV – German Asia-Pacific Business Association zusammen mit dem Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Transformationsökonomien (IAMO) und dem Deutsch-Chinesischen Agrarzentrum (DCZ).
Die Teilnahme an unseren Fachpodien ist kostenlos, eine Anmeldung ist dennoch erforderlich. Bitte nehmen Sie diese unter http://www.gffa-berlin.de/registrierung/ vor.
Themen
• Strategien zur Verringerung des Wasserverbrauchs und nachhaltiger Wassernutzung in der Landwirtschaft
• Diskussion über Anwendung effizienter Technologien zur Bewässerung
• Potenzial von Digital Farming für eine nachhaltige ressourcen-effiziente Agrarproduktion
• Anpassung und Umstellung von Anbaumethoden sowie Anwendung von züchterischen Maßnahmen zur Einführung angepasster Pflanzensorten
• Strategien und Maßnahmen zur Reduzierung negativer Effekte der Landwirtschaft auf Oberflächen- und Grundwasser
• Nachhaltiges Umweltmanagement zur Verbeugung von Verwüstung
• Wassermanagement und Wasserinfrastruktur vor dem Hintergrund zunehmender Nutzungskonflikte zwischen Sektoren und Regionen
Moderation
Prof. Dr. Thomas Herzfeld, Direktor Abteilung Agrarpolitik, Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Transformationsökonomien (IAMO)
Podiumsbesetzung
Prof. Dr. Mei Xurong, Generaldirektor Abteilung Wissenschaftsmanagement, Chinesische Akademie für Agrarwissenschaften (CAAS)
Dr. Josef Bosch, Geschäftsführer, FarmFacts GmbH (a BayWa company)
Prof. Dr. Qu Wei, Universität Lanzhou
Prof. Dr. Markus Disse, Lehrstuhl Hydrologie und Flussgebietsmanagement, Technische Universität München
Zhang Haijiang, Project Officer, The Nature Conservancy
China zählt zu den Ländern mit der niedrigsten Wasserverfügbarkeit pro Kopf. Das Land leidet regelmäßig unter starker Dürre, die wachsende Urbanisierung treibt die Wassernachfrage in den Städten nach oben. Allein in der semiariden nordchinesischen Ebene leben 440 Mio. Menschen, denen pro Kopf und Jahr nur 462 cbm Wasser zur Verfügung stehen – das ist weniger als die Hälfte dessen, was die Vereinten Nationen als Wasserknappheitsgrenze definieren. Der Verbrauch der Industrie und der privaten Haushalte nimmt ständig zu. In China kommt der Nahrungsmittelproduktion zur Ernährungssicherung (Selbstversorgungsgrad 95 %) eine strategisch essentielle Bedeutung zu. Die Landwirtschaft ist daher traditionell der Wirtschaftssektor mit dem größten Wasserverbrauch, weist aber gleichzeitig sehr niedrige Ausnutzungsraten von häufig nur <1 kg Kornertrag pro cbm Wasser auf. Zudem ist die Landwirtschaft einer der Hauptverursacher für die Belastung von Grund- und Oberflächenwassern.
China hat 2015 seinen Nationalen Aktionsplan zur Verhinderung und Kontrolle der Wasserverschmutzung veröffentlicht. Die aufgrund des stark wachsenden Wasserbedarfs aller Sektoren sich verschärfenden Nutzungskonflikte zwischen Sektoren und Regionen erfordern auch von der Landwirtschaft in China neue Strategien in Richtung nachhaltigerer Nutzung dieses knappen Guts. Effizienteren Technologien zur Bewässerung in der Landwirtschaft kommt hierbei eine zentrale Bedeutung zu. Eine zweite Strategie stellen neben der Umstellung auf wassersparende Fruchtfolgen, züchterische Maßnahmen zur Einführung von Pflanzensorten mit geringerem Wasserbedarf, größerer Trockenheitsresistenz und stärkerer Salztoleranz dar. Schließlich kommen Maßnahmen zur Reduzierung negativer Effekte der Landwirtschaft auf Oberflächen- und Grundwasser durch Abfälle aus der Tierhaltung sowie des Dünger- und Pflanzenschutzmitteleinsatzes zum Einsatz. Alle Strategien gehen mit einer stärkeren Betonung nachhaltigerer landwirtschaftlicher Produktionsweisen durch die chinesische Regierung sowie einer hohen Erwartung an verbesserte Produktqualität durch die Verbraucher einher.
Auf dem Fachpodium diskutieren chinesische und deutsche Vertreterinnen und Vertreter aus der Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Nicht-Regierungsorganisationen über Potentiale und Risiken dieser drei Strategien aus unterschiedlichen Perspektiven mit Bezug zu aktuellen Praxisbeispielen.