G-20 Gipfel in Neu Delhi
12.09.2023Der Gipfel der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer in Neu Delhi stand beinahe vor dem Scheitern, doch Ministerpräsident Modi konnte mit geschickter Diplomatie einen bedeutsamen Erfolg erzielen. Hier sind die wichtigsten Ergebnisse des Gipfels:
- Aufnahme der Afrikanischen Union (AU) als neues Mitglied: Die AU vertritt die Interessen von 55 afrikanischen Staaten und damit die Belange von rund 1,4 Milliarden Menschen. Dies stärkt die Präsenz Afrikas und des globalen Südens in der G20 erheblich, da zuvor nur Südafrika Mitglied war.
- Kompromiss zum Krieg in der Ukraine: Es wurde auf die Resolutionen der Vereinten Nationen (UN) und die allgemeine territoriale Integrität von Staaten hingewiesen. Dieser Kompromiss in der Abschlusserklärung, dem sowohl der Westen als auch Russland und China zustimmten, verhinderte ein Scheitern des Gipfels.
- Globale Infrastruktur: Am Rande des Gipfels wurde ein groß angelegtes Schienen- und Schifffahrtsprojekt von der Europäischen Union, den USA und ihren Partnern auf den Weg gebracht. Dieses Projekt zielt darauf ab, Europa, den Nahen Osten und Indien besser zu verbinden und wird als Antwort auf Chinas "Neue Seidenstraße" angesehen.
- Klimaschutz: Die G20 bekräftigen ihr Ziel, bis Mitte des Jahrhunderts klimaneutral zu werden, unter Berücksichtigung nationaler Unterschiede. Die Kapazitäten Erneuerbarer Energien sollen bis 2030 verdreifachen werden.
- Internationale Finanzordnung: Deutschland kündigte an, 305 Millionen Euro Hybridkapital für die Weltbank bereitzustellen, um ihre Ausleihkapazitäten zu erhöhen.
- Welternährung: Die G20 unterstützen die "unverzügliche und ungehinderte Lieferung von Getreide, Lebensmitteln und Düngemitteln/Zusätzen aus der Russischen Föderation und der Ukraine". Russland fordert eine Lockerung der westlichen Sanktionen im Zusammenhang mit seinem Agrarexport.