Ein Diskurs zu Chinas Corporate Social Scoring System bei Taylor Wessing in Frankfurt

Chinas Corporate Social Scoring System: Welche Anpassungen der Compliance Management Systeme werden notwendig?

22.10.2019

Am 22. Oktober 2019 beleuchteten Frau Cara Meng, Senior Associate im Tayler Wessing PartGmbB Shanghai Representative Office, und Herr Mike Goldammer, Rechtsanwalt und Partner bei der Tayler Wessing PartGmbB in München, das Corporate Social Credit Scoring (SCS) System der VR China, welches seit 2014 entwickelt und bis 2020 vollständig implementiert sein soll.

Die beiden Referenten widmeten sich konkret der Fragestellung, wie Unternehmen sich und ihre Compliance Management Systeme auf das neue Punkte-System der chinesischen Regierung vorbereiten können. Dabei wurde deutlich, dass das Kernelement des korporativen SCS unterschiedliche Listen sein werden: Unternehmen, die schwerwiegende Rechtsverstöße begangen haben, werden auf sogenannten „schwarzen Listen“ geführt, die online für die Öffentlichkeit einsichtbar sind. Ebenso gibt es „rote Listen“ für besonders vorbildhaftes Agieren und Listen, die Unternehmen führen, die leichtere Verstöße begangen haben.

Es wurde deutlich, dass auch der persönliche Bewertungstand von Mitarbeitern auf Managementebene einen Einfluss auf den Punktevergabe von Unternehmen haben wird – allerdings bleibt bislang noch unklar, wie diese Wechselwirkung genau aussehen wird.
Daran ist zu erkennen, dass die chinesische Regierung zwar angekündigt hat, dass das SCS bis 2020 gänzlich umgesetzt sein wird, doch angesichts der vielen ungeklärten Fragen ist eine sukzessive Implementierung des Systems bis zum Ende des Jahres 2020 – und möglicherweise sogar darüber hinaus – sehr wahrscheinlich.

Die Veranstaltung fand in Frankfurt in den Räumlichkeiten von TaylorWessing statt und wurde gemeinschaftlich vom OAV und dem OAV-Mitgliedsunternehmen TaylorWessing organisiert.