Deutscher Außenhandel mit Asien-Pazifik verzeichnet Abwärtstrend im ersten Halbjahr 2013

27.08.2013

Der deutsch-asiatische Handel hatte im ersten Halbjahr 2013 einen leichten Rückgang zu verzeichnen. Obwohl die Exporte im zweiten Quartal (1.Q: -3,8%) wieder anzogen, lagen die deutschen Ausfuhren der ersten sechs Monate in die Region insgesamt 2,5 Prozent unter dem Vorjahreswert. Die Importe brachen im gleichen Zeitraum um 4,5 Prozent ein. Das deutsche Handelsbilanzdefizit, welches im Vorjahreszeitraum noch 1,8 Milliarden Euro betrug, verringerte sich auf 141,1 Millionen Euro. Selbst das weiterhin stark steigende Handelsvolumen mit den ASEAN-Staaten konnte die größtenteils negativen Entwicklungen der Handelbeziehungen mit den größten asiatischen Volkswirtschaften nicht kompensieren. Der Rückgang des Außenhandels mit Asien fiel stärker aus als die gesunkenen Gesamteinfuhren (-1,7%) sowie –ausfuhren (-0,6%) Deutschlands.

Der Handel mit Deutschlands wichtigstem Handelspartner in Asien, China, war ebenfalls rückläufig. Sowohl die deutschen Exporte (-5,9%) als auch die deutschen Importe (-5,6%) verringerten sich im ersten Halbjahr 2013 deutlich. Das gesunkene Wachstumsniveau der chinesischen Wirtschaft scheint sich somit auch auf die deutsch-chinesischen Handel niederzuschlagen. Trotzdem entsprach das Handelsvolumen mit 67,7 Milliarden Euro noch immer über 45 Prozent des gesamten deutschen Handels mit Asien-Pazifik und unterstreicht somit die große Bedeutung der Volksrepublik für die deutsche Außenwirtschaft.   

Ebenfalls negativ entwickelten sich die Handelsbeziehungen mit Japan. Nach einem deutlichen Rückgang um 7,3 Prozent in 2012 fielen die deutschen Einfuhren aus Japan im ersten Halbjahr 2013 mit 12,2 Prozent deutlich im zweistelligen Bereich auf nur noch 9,8 Milliarden Euro. Deutschland führte im gleichen Zeitraum Waren im Wert von knapp 8 Milliarden Euro (-4,4%) aus, womit das traditionell hohe deutsche Handelsbilanzdefizit auf nur noch 1,8 Milliarden Euro zurückging. Einziger Lichtblick für die deutsche Exportwirtschaft in Ostasien blieb Südkorea, wohin die Ausfuhren kräftig um 9,6 Prozent auf sieben Milliarden Euro zulegten. Die Einfuhren aus Korea gingen hingegen erneut zurück (-6,4%), was vor allem auf den schwächelnden Schiffbausektor als auch die Auslagerung vieler koreanischer Produktionsstätten nach Südostasien zurückzuführen ist.

Während die deutschen Importe aus Indien um nur ein Prozent auf 3,6 Milliarden Euro zurückgingen, führte auch Deutschlands viertwichtigster Handelspartner in der Region Waren im Wert von nur noch 4,8 Milliarden Euro ein. Der Rückgang von 8,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum spiegelt die schwache ökonomische Entwicklung auf dem Subkontinent wider.

Positive Entwicklungen zeichneten sich hingegen beim Handel Deutschlands mit den südostasiatischen Nationen ab. Das dynamische Wachstum der letzten Jahre konnte mit einem gestiegenen Handelsvolumen um knapp fünf Prozent auf 24,8 Milliarden Euro fortgesetzt werden. Hervorzuheben sind vor allem die positiven Signale aus Vietnam, in welches die deutschen Exporte im ersten Halbjahr um 40,6 Prozent (Importe: +23,6%) außergewöhnlich stark zulegten. Zudem hatte die deutsche Exportwirtschaft auch in Indonesien (+22,8%) und Thailand (+9,6%) Erfolge zu verbuchen. Des Weiteren stiegen, ausgehend von einem geringen Niveau, auch die Ausfuhren nach Kambodscha (+69,2%) und Myanmar (+38,8%) im hohen zweistelligen Bereich, wobei die beiden Länder aufgrund der niedrigen Volumina einen wachsenden, aber dennoch untergeordneten Stellenwert für die deutsche Asienwirtschaft einnehmen.

Der OAV vertritt als Netzwerk der deutschen Asienwirtschaft Unternehmen aller Branchen und Größen. Seit seiner Gründung im Jahr 1900 wirkt der OAV erfolgreich als Plattform für den Meinungs- und Erfahrungsaustausch und die Strategiediskussion. Der OAV ist einer der Träger des Asien-Pazifik Ausschusses der deutschen Wirtschaft. Vorsitzender des OAV ist seit November 2008 Jürgen Fitschen, Co-Vorsitzender des Vorstands, Deutsche Bank AG.


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