Chinas Belt and Road Initiative: Erfahrungen und Chancen deutscher Unternehmen

Am 22. Februar 2018 lud der OAV im Rahmen der AG Infrastruktur zu der Veranstaltung Chinas Belt and Road Initiative: Erfahrungen und Chancen deutscher Unternehmen in die Räumlichkeiten der Volkwagen AG in Berlin ein.

02.05.2018

Ziel der Veranstaltung war die Vorstellung deutscher Projekte und Strategien im Rahmen der Belt and Road Initiative (BRI) sowie die Diskussion möglicher Chancen einer Beteiligung für die deutsche Industrie. Gastsprecher waren neben Herrn Prof. Dr. Jochem Heizmann, Vorsitzender der AG Infrastruktur und Mitglied des Konzernvorstandes der Volkswagen AG, Herr Cedrik Neike, Mitglied des Vorstandes der Siemens AG, sowie Herr Nikolai Putscher, Mitglied des Board of Directors der Asia Infrastructure Investment Bank (AIIB).

In seiner Einführung erläuterte Herr Prof. Dr. Heizmann die Aktivitäten seines Unternehmens in China – insbesondere in dem Bereich Smart Mobility. Über die Entwicklung der E-Mobilität und den Aufbau einer entsprechenden Ladeinfrastruktur hinaus, spiele die Digitalisierung des Verkehrs mit Themenfeldern wie autonomes Fahren und Parken, intelligente Verkehrsleitsysteme, Staupiloten oder Car-Sharing eine wichtige Rolle für VW. Für die Umsetzung von Smart Mobility-Konzepten in China gehe VW zahlreiche Partnerschaften mit chinesischen Unternehmen ein. Zudem gewinne im Reich der Mitte seit einigen Jahren die wirtschaftliche Erschließung der westlichen Provinzen an Bedeutung, wozu auch Volkwagen seinen Teil beitragen möchte.

Das Thema Partnerschaft war ebenfalls einer der zentralen Begriffe im Vortrag von Herrn Cedrik Neike, welcher die Belt and Road Initiative aus der Sicht seines Unternehmens sowie die BRI-Strategie der Siemens AG erläuterte. Entgegen der Skepsis zahlreicher Beobachter sehe man BRI in erster Linie als Chance: die Initiative sei ein Treiber der wirtschaftlichen Entwicklung, und dies nicht nur in Zentralasien, sondern weltweit. Massive Investitionsprogramme würden die Infrastruktur in vielen Ländern verbessern und es werde eine Zunahme des weltweiten Außenhandels um bis zu 17 Prozent erwartet.

 

Zudem sei es möglich, sich als deutsches Unternehmen aktiv bei BRI-Projekten zu beteiligen. Zwar wurde vor Kurzem eine Studie vom Center for Strategic and International Studies veröffentlicht, die besagt, dass knapp 90 Prozent aller ausgeschriebenen Projekte an chinesische Unternehmen vergeben werden würden, die chinesischen Projektträger benötigen jedoch häufig Partner, welche über Erfahrungen und technologisches Know-How verfügen, woran es in China noch häufig mangele. Hier können sich deutsche Unternehmen einbringen. Siemens verfolge einen partnerschaftlichen Ansatz, bei welchem es darum geht, in China und mit China tätig zu werden. Zudem verfüge die Siemens AG, welche seit nunmehr über 170 Jahren in Asien aktiv ist, in vielen Ländern und Bereichen über Expertise, welche man seinen chinesischen Partnern zur Verfügung stellen könne. Siemens beteilige sich somit aktiv bei der Gestaltung der „neuen chinesischen Seidenstraße“.

In dem dritten Vortrag des Tages stellte Herr Nikolai Putscher den Teilnehmern den Aufbau und die Funktion der Asia Infrastructure Investment Bank (AIIB) vor. Herr Putscher erläuterte zunächst die Strukturen der Bank, welche im Gegensatz zur weitläufigen Fehlannahme keine rein chinesische „Seidenstraßen-Bank“ sei. Besonders hervorzuheben sei nämlich, dass die EU, Australien und Kanada neben China innerhalb der Bank über einen großen Einfluss verfügen. Zwar besitzt die Volksrepublik China eine Sperrminorität, diese sei jedoch nicht zu überwerten, da die europäischen Staaten gemeinsam mit Australien ebenfalls eine Sperrminorität bilden könnten. Herr Putscher betonte zudem, dass die verabschiedenen Umwelt- und Sozialstandards sowie die Beschaffungsregeln der AIIB internationalen Standards entsprechen.

Zudem sei es möglich, sich als deutsches Unternehmen aktiv bei BRI-Projekten zu beteiligen. Zwar wurde vor Kurzem eine Studie vom Center for Strategic and International Studies veröffentlicht, die besagt, dass knapp 90 Prozent aller ausgeschriebenen Projekte an chinesische Unternehmen vergeben werden würden, die chinesischen Projektträger benötigen jedoch häufig Partner, welche über Erfahrungen und technologisches Know-How verfügen, woran es in China noch häufig mangele. Hier können sich deutsche Unternehmen einbringen. Siemens verfolge einen partnerschaftlichen Ansatz, bei welchem es darum geht, in China und mit China tätig zu werden. Zudem verfüge die Siemens AG, welche seit nunmehr über 170 Jahren in Asien aktiv ist, in vielen Ländern und Bereichen über Expertise, welche man seinen chinesischen Partnern zur Verfügung stellen könne. Siemens beteilige sich somit aktiv bei der Gestaltung der „neuen chinesischen Seidenstraße“.

In dem dritten Vortrag des Tages stellte Herr Nikolai Putscher den Teilnehmern den Aufbau und die Funktion der Asia Infrastructure Investment Bank (AIIB) vor. Herr Putscher erläuterte zunächst die Strukturen der Bank, welche im Gegensatz zur weitläufigen Fehlannahme keine rein chinesische „Seidenstraßen-Bank“ sei. Besonders hervorzuheben sei nämlich, dass die EU, Australien und Kanada neben China innerhalb der Bank über einen großen Einfluss verfügen. Zwar besitzt die Volksrepublik China eine Sperrminorität, diese sei jedoch nicht zu überwerten, da die europäischen Staaten gemeinsam mit Australien ebenfalls eine Sperrminorität bilden könnten. Herr Putscher betonte zudem, dass die verabschiedenen Umwelt- und Sozialstandards sowie die Beschaffungsregeln der AIIB internationalen Standards entsprechen.

Die AIIB habe es sich zum Ziel gesetzt, vor allem Projekte in den Bereichen Energie, Transport und Urbanisierung zu fördern. Gerade das Thema „Smart Cities“ sei für die Bank von großer Bedeutung. Zurzeit entfalle ein Anteil von knapp 27 Prozent auf die Förderung eigener Projekte – der Rest fließe in Vorhaben, die gemeinschaftlich mit weiteren Entwicklungsbanken (World Bank, ADB etc.) gefördert werden. Für deutsche Firmen sieht Herr Putscher vor allem Potentiale in den Bereichen Planung und Hochtechnologie, so auch im Bereich Smart Cities/Urbanisierung.

In der anschließenden Diskussion stellten weitere Teilnehmer der Sitzung BRI-Projekte und Ansätze vor. So berichtete ein Vertreter der Deutsche Bahn AG über die Aktivitäten der DB entlang der Seidenstraße und den signifikanten Zuwachsraten, die in den letzten Jahren zu verbuchen waren. Obwohl die Kontrolle seitens chinesischer Stellen zunehme und auch ein Abfluss von Know-how zu befürchten steht, sei man grundsätzlich positiv gegenüber BRI eingestellt. Weiterhin bot die GIZ, welche in allen Ländern entlang der Seidenstraße Niederlassungen unterhält, ihre Unterstützung bei der Initiierung von Projekten mit chinesischen Partnern an. Insgesamt empfehle es sich, bestehende Strukturen und Partnerschaften in den entsprechenden Ländern zu nutzen, so der Tenor.

Zudem herrschte Konsens, dass die größten Potentiale für deutsche Unternehmen im Bereich Smart Cities/Urbanisierung bestehen würden. Die rasante Urbanisierung in Asien stellt die Länder vor große Herausforderungen, für welche deutschen Unternehmen in den Bereichen Mobilität, Energie, Architektur und Planung, aber auch Wasserver- und -entsorgung passende nachhaltige Antworten bereithielten. Dies deckte sich weitestgehend mit den Einschätzungen der Vertreter von VW und Siemens. Beide Unternehmen kündigten in einer anschließenden internen Sitzung der Arbeitsgruppe an, eine gezielte Analyse des Themenkomplexes „Smart Cities“ vorzunehmen, um diesen gemeinsam mit weiteren deutschen Unternehmen unter dem Stichwort „Urban Alliance“ in Zukunft gezielt bearbeiten zu können.