Asien-Pazifik-Konferenz 2024 in Indien
Geschäftschancen und Geoökonomie: Anlässlich der Asien-Pazifik-Konferenz wurden in Neu-Delhi die Perspektiven deutsch-asiatischer Wirtschaftsbeziehungen besprochen.
04.11.2024Vom 24. bis 26. Oktober fand in Indiens Hauptstadt Neu-Delhi unter Beteiligung von Bundeskanzler Olaf Scholz und Premierminister Narendra Modi die 18. Asien-Pazifik-Konferenz der Deutschen Wirtschaft (APK) statt. Die APK ist eine zweijährlich stattfindende Leitkonferenz und Austauschplattform für die Asienwirtschaft, die gemeinsam vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz und vom Asien-Pazifik-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft (APA) organisiert wird. Geleitet wurde die Konferenz von Bundeswirtschaftsminister Dr. Robert Habeck und dem APA-Vorsitzenden und CEO der Siemens AG Dr. Roland Busch. Der OAV gehört als APA-Trägerverband zu den Mitorganisatoren. Vor 750 Teilnehmern aus Wirtschaft und Politik wurden Themen wie Technologietrends in der Industrie, Nachhaltigkeit, Economic Security oder Rohstoffsicherheit diskutiert. Zum Komplex „Future AI“ konnten asiatische Start-ups in einer Session ihre Angebote und Ideen im Rahmen von Pitches präsentieren und einen Preis gewinnen. Im Begleitprogramm fand eine Spielserie der Hockey-Nationalteams von Indien und Deutschland statt.
Als übergeordnete Erkenntnis der verschiedenen Themenblöcke hatte sich herauskristallisiert, dass noch immer daran gearbeitet werden muss, einen Ansatz zu finden, der eine ausgewogene Balance zwischen dem Schutz vor komplexen geopolitischen Risiken und der Nutzung von künftigen Geschäftsmöglichkeiten zulässt. Letztere sind nach übereinstimmendem Urteil der Unternehmensvertreter in der Region weiter in reichhaltiger Weise vorhanden und sollten mit Tatkraft, Kreativität und Voraussicht ergriffen werden. Der Schlüssel zur Realisierung der Chancen liegt in konsequenten deutsch-asiatischen Kooperationen, wobei Deutschland indes seine Innovationsfähigkeit optimieren muss. Am Ende der Konferenz wurde mit Seoul der Austragungsort der APK 2026 bekanntgegeben.
Die Wahl des Konferenzortes wurde bewusst auch deshalb auf Neu-Delhi gelegt, um das aktuell bestehende dynamische Momentum in den deutsch-indischen Wirtschaftsbeziehungen zu nutzen und im Sinne einer Diversifizierung von Lieferketten, Produktionsstätten und Märkten weiter zu forcieren. In diesem Kontext wurde parallel unter dem Motto „Zusammenwachsen – innovativ, mobil und nachhaltig“ auch die 7. Auflage der im Jahr 2011 etablierten Deutsch-Indischen Regierungskonsultationen durchgeführt. Neben Bundeskanzler Scholz nahmen eine Reihe von deutschen Fachministern an den Beratungen mit ihren indischen Counterparts teil. Im Fokus standen speziell die Bereiche Technologie und Innovation, Beschäftigung und Nachwuchskräfte, Migration und Mobilität, Klimaschutz sowie die verteidigungspolitische Kooperation. Die Vereinbarungen sollen einen Fahrplan für die strategische bilaterale Zusammenarbeit in den nächsten zwei Jahren abgeben. Unter anderem wurde eine „Indo-German Green Hydrogen Roadmap“ beschlossen, die helfen soll, grünen Wasserstoff wirtschaftlich rentabel zu machen und die globale Produktion und den Handel mit grünem Wasserstoff zu unterstützen.