89. Ostasiatisches Liebesmahl
Schnelles Handeln und Zusammenarbeit für die Krisenbe- wältigung und nachhaltiges Wachstum. Dies betonen die Sprecher Bundesumweltminister Gabriel, der ASEAN-Generalsekretär Dr. Surin Pitsuwan und der APA-Vorstizender Dr. Jürgen Hambrecht.
07.03.2009Internationale Kooperation und Nachhaltigkeit sind gerade in Zeiten gebremsten Wachstums zentrale Themen. Dies betonten die Sprecher des 89. Ostasiatischen Liebesmahls am 6. März 2009, zu dem der OAV-Vorsitzende Jürgen Fitschen 350 Gäste im Schuppen 52 im Hamburger Freihafen begrüßte. Parallelen zwischen der internationalen Finanzkrise und den Herausforderungen des Umwelt- und Klimaschutzes zog Bundesumweltminister Gabriel: schnelles Handeln sei gefordert und jede Verzögerung führe zu höheren Kosten. Und kurzfristige Investitionen mit langfristigen Belastungen für die nachfolgenden Generationen und die Umwelt zu bezahlen, sei ökonomisch und ökologisch ein Fehler. Im Gegenzug könne eine an Nachhaltigkeit orientierte Wirtschaft als neuen Wachstumsmotor fungieren. Gabriel betonte, nicht Staatsintervention sondern eine Anpassung der Strukturen öffneeinen Ausweg aus der Krise. Hier könne die EU von der ASEAN lernen.
Deren Widerstandsfähigkeit in der Krisenbewältigung hatte zuvor der ASEAN-Generalsekretär Dr. Surin Pitsuwan hervorgehoben. Aus den Erfahrungen der asiatischen Krise Ende der 90er Jahre habe man Lehren gezogen, die für den jetzigen Einbruch stärken. Verstärkte regionale Zusammenarbeit statt nationaler Insellösungen sei das heutige Krisenrezept. Dies gelte für die ASEAN wie für die weltweite Zusammenarbeit. Die ASEAN werde sich mit eigenen Initiativen engagieren, die die bestehenden Strukturen und Institutionen wie IMF und Weltbank ergänzen, nicht ersetzen. Die Zukunft liege in einer multipolaren Welt mit verschiedenen Wachstumszentren, die gegenseitige Schwächen ausgleichen können.
Der APA-Vorsitzende Dr. Jürgen Hambrecht betonte, die Rede von einem asiatischen oder pazifischen Jahrhundert sei angesichts der weltweiten Krise überholt. Wort des 21. Jahrhunderts sei Zusammenarbeit – auch zwischen den Weltregionen. Nur über Zusammenarbeit zu sprechen, genüge aber nicht. Die Betonung müsse auf der gemeinsamen Arbeit liegen. Dies gelte zwischen den Weltregionen ebenso wie zwischen Wirtschaft und Politik und den Sozialpartnern. Auf diesem Weg seien auch Fortschritte zu einem nachhaltigen Wachstum zu erzielen. Hambrecht betonte die Rolle von Innovation und Wettbewerb bei der Gestaltung umweltverträglicher und ressourcenschonender Modelle. Auf Marktnachfrage reagierende Konzepte seien wegweisend, ökologische Lifestyle-Regulierungen führten in die Sackgasse.