Exportinitiative Energie - Auf in neue Märkte!
Die Exportinitiative Energie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) unterstützt deutsche, vorrangig kleine und mittelständische Unternehmen bei der Erschließung neuer Auslandsmärkte. Der OAV führt im Konsortium mit Baden-Württemberg International die Exportinitiative Energie für Ostasien und Südasien durch.
Regierungen und Unternehmen schätzen zunehmend die Energieversorgung durch nicht-fossile Ressourcen: Erneuerbare Energien und Energieeffizienz leisten einen Beitrag zum Klimaschutz, senken Kosten und stärken die Wettbewerbsfähigkeit. Die weltweite Nachfrage an fachlichem Knowhow „made in Germany“ eröffnet deutschen Unternehmen neue Marktchancen im Ausland. Die Exportinitiative Energie des BMWi setzt sich das Ziel, die Marktchancen von deutschen, insbesondere kleinen und mittelständischen Unternehmen im Ausland zu verbessern und die Absatzmöglichkeiten für Produkte, Dienstleistungen und Technologien im Bereich Energieeffizienz und Erneuerbare Energien zu steigern. Die Initiative ist im Dezember 2015 aus den auf Beschluss des Bundestages 2002 und 2007 gegründeten Exportinitiativen Erneuerbare Energien und Energieeffi zienz hervorgegangen und fördert ihre Programme mit einem jährlichen Betrag von etwa 18,5 Millionen Euro. Von der Marktsondierung bis zur Kontaktanbahnung vor Ort bietet die Initiative für jede Phase des Exportgeschäfts Unterstützung:
Marktinformationen.
Informationsveranstaltungen bieten ein umfassendes Informationsangebot zu den Potenzialen eines Zielmarktes. Zentraler Bestandteil bilden die Vorträge ausländischer Experten sowie die Vorstellung einer von der jeweiligen Auslandshandelskammer (AHK) erstellten Zielmarktanalyse. Darüber hinaus werden die Rahmenbedingungen eines Markteintrittes sowie Chancen und Risiken durch Best-Practice Beispiele und Erfahrungsberichte beleuchtet.
Auslandsmarketing
Über Online-Unternehmensprofile und die Teilnahme an Networking- Veranstaltungen im Rahmen von Informationsreisen ausländischer Entscheidungsträger aus Politik und Wirtschaft, können deutsche Unternehmen ihr Know-how und ihre Technologien präsentieren und erste Kontakte zu potenziellen Partnern aus interessanten Zielländern knüpfen. Die im Ausland bekannte Dachmarke „Mittelstand Global“ unterstützt die Vermarktung der deutschen Produkte. Zudem bietet die Exportinitiative Energie die Möglichkeit, weltweit an ausgewählten Energiemessen teilzunehmen.
Kontaktanbahnung.
Im Zuge von drei- bis viertägigen AHK-Geschäftsreisen können erste Kontakte im Zielmarkt geknüpft und ein Netzwerk mit potenziellen Partnern aufgebaut werden. Bestandteil der AHK-Geschäftsreise ist eine Konferenzveranstaltung, bei der die deutschen Unternehmen die Gelegenheit haben, ihre Produkte zu präsentieren als auch individuelle Gesprächstermine mit möglichen Kooperationspartnern und Kunden im jeweiligen Zielland wahrzunehmen.
Veranstaltungsrückblick.
In diesem Jahr veranstaltete der OAV in Zusammenarbeit mit diversen AHKs mehrere Informationsveranstaltungen im Rahmen der Exportinitiative zur Vorbereitung von deutschen Unternehmen auf den Markteintritt in Indien und China.
Mit mehr als 27 Gigawatt installierter Windleistung ist Indien der viertgrößte Windenergieproduzent weltweit. Auch die Bereiche Solar- und Bioenergie sowie Wasserkraft wachsen kontinuierlich. Mit dem Ziel, bis 2022 bereits 175 Gigawatt installierte Leistung aus Erneuerbaren Energien zu erreichen, setzt sich dieser Trend fort. Herausforderungen beim Markteintritt stellen komplizierte gesetzliche Rahmenbedingungen sowie regionale Mängel der Verkehrsinfrastruktur dar. Verschiedene Referenzprojekte der Veranstaltung bestätigten dennoch, dass die Erschließung des indischen Marktes erfolgversprechend ist.
Ambitionierte Pläne verfolgt auch China. Die Effizienzsteigerung im Biogassektor wird vor allem in Nordchina vorangetrieben. Hier hat Anzahl der Anlagen zur Energiebereitstellung aus biogenen Quellen beträchtlich zugenommen. Gemäß des aktuellen Fünfjahresplans der Volksrepublik soll der Anteil von Kohle am Primärenergieverbrauch von derzeitig 64 Prozent auf 58 Prozent sinken, während der Anteil nicht-fossiler Brennstoffe steigen soll. Da die Prozesse noch deutlich ineffi zienter als jene in Deutschland sind, eröffnen sich hier deutschen Produzenten von Prozessleitsystemen, Pumpen und Gasreinigungsanlagen sowie Anlagen zur Biomethanaufbereitung neue Marktchancen. In Guangzhou hingegen bieten Technologien für energieeffi ziente Gebäude enormes Marktpotenzial, da Neubauten von Industriegebäuden und Modernisierungsmaßnahmen bei gut 650.000 produzierenden Betrieben im Perflussdelta in Planung stehen.
Bau- und Infrastrukturprojekte sind auch in Hongkong ein zentrales Thema. Im Durchschnitt der letzten zehn Jahre trugen diese etwa 22 Prozent zum Inlandsprodukt bei. Die Novelle des Hongkong Gebäudeenergieeffizienzcodes 2015 sowie die Einführung des „BEAM Plus“ Standards für bestehende Gebäude 2016, beflügeln das Bewusstsein weiter, den Energieverbrauch in Gebäuden zu senken.
Termine für 2017
China
AHK-Geschäftsreise nach Peking + Hebei, Effizienzsteigerung im Biogassektor in Nordchina, 11. – 14. September 2017, OAV
AHK-Geschäftsreise nach Shanghai Energieeffizienz und Erneuerbare Energien in der Industrie, 13. – 16. November 2017, bw-i
Indien
Informationsreise (in Deutschland) Biogas aus biogenen Rest- und Abfallstoffen, 9. – 13. Oktober 2017, bw-i
AHK-Geschäftsreise Energieeffizienz u. Eigenversorgung m. Erneuerb. Energien f. Industriekunden, 28. Nov. – 1. Dez. 2017, bw-i
Japan
AHK-Geschäftsreise nach Tokio Biomasse und Biogas, 16. – 19. Oktober 2017, OAV
Sri Lanka
Informationsreise (in Deutschland) Windenergie inkl. Netzintegration, 11. – 15. September 2017, bw-i
Informationsveranst. (in Deutschland) Windenergie inkl. Netzintegration, 5. September 2017, OAV