Adelphi: Newsticker Japan
Energiepolitische und -wirtschaftliche Informationen
31-03-2022Die AHK Japan und adelphi haben einmal mehr spannende Entwicklungen im Bereich Energiepolitik und -wirtschaft aus Japan zusammengetragen.
FIT / FIP: Stellungnahme des Ausschusses zur Obergrenze für Solargebote
Am 5. Juni 2020 hatte das japanische Parlament einen Gesetzentwurf zur Einführung eines zusätzlichen Einspeisevergütungssystems für erneuerbare Energiequellen verabschiedet. Ab dem 1. April 2022 gilt für bestimmte Kategorien wettbewerbsfähiger Stromerzeugungsprojekte, wie große Solar- und Windkraftprojekte, zusätzlich zum bestehenden Einspeisetarifsystem (FIT) das „Feed in Premium (FIP)“ -Regime, ein marktgebundenes Unterstützungssystem. Bei kleineren Stromerzeugungsprojekten wie Wasserkraft-, Geothermie- und Biomasseprojekten wird das FIT-System voraussichtlich parallel zum FIP-System angewendet. Ziel ist es, die Kostenbelastung der Verbraucher*innen durch die FITUmlage zu reduzieren. Zudem soll das FIP-System Investitionsanreize schaffen und die Integration erneuerbarer Energien in den Strommarkt fördern. Am 4. Februar 2022 veröffentlichte der Preisbildungsausschuss seine Stellungnahme zur vorgeschlagenen Ausrichtung des FIP-Systems: Wie im Vorjahr werden 2022 vier FIT-Auktionen für Solarstrom (250 kW und mehr) stattfinden. Die angegebenen Angebotsobergrenzen liegen bei den vier Auktionen bei 10,00 JPY, 9,88 JPY, 9,75 JPY und 9,63 JPY (7,4 Cent, 7,3 Cent, 7,2 Cent und 7,1 Cent). Der FIT-Beschaffungspreis beträgt 10 JPY/kWh (7,4 Cent/kWh) zuzüglich Steuern, der FIP-Referenzpreis dementsprechend 10 JPY/kWh (7,4 Cent/kWh). In der Anfangszeit des FIPProgramms soll dieser Preis zunächst auf denselben Wert wie der FIT-Beschaffungspreis gelegt werden. Der diesmal angekündigte FIT-Beschaffungspreis für Stromerzeugung aus PV beträgt 17 JPY/kWh (13 Cent/kWh) zuzüglich Steuer in 2022 für Solarstromerzeugung von weniger als 10kW und 11 JPY/kWh (8,1 Cent/kWh) zuzüglich Steuer für 2022 für Solarstromerzeugung von 10kW oder mehr. Für Solarstromerzeugung zwischen 50kW und 250kW beträgt der FITBeschaffungspreis 2022 10 JPY/kWh (7,4 Cent/kWh) zuzüglich Steuern und der FIP-Referenzpreis 10 JPY/kWh (7,4 Cent/kWh). Für die Onshore-Windenergieerzeugung wurde das Ziel der Gebotsabgabe auf 50kWh oder mehr festgelegt. Diese sollen 2022 zum maximalen Angebotspreis von 16 JPY/kWh (12 Cent/kWh) durchgeführt werden. Der Beschaffungspreis für Onshore-Windkraft (Neuinstallation, weniger als 50kW) liegt für 2022 bei 16 JPY/kWh (12 Cent/kWh) zuzüglich Steuer, wobei der Preis regional abweichen kann. Für Offshore -Windenergie gelten wesentlich höhere Beschaffungspreise von 29-36 JPY/kWh (21-27 Cent/kWh) aufwärts. Auch wenn eine Stromquelle bereits FIT-zertifiziert ist, ist es möglich, auf das FIP-System umzusteigen, sofern die Stromquelle 50kW oder mehr leistet.
Quelle: https://www.kankyo-business.jp/news/030966.php
MOL, Mitsubishi Shipbuilding und KEPCO kooperieren bei der Dekarbonisierung von Schiffen mit Ammoniak
Mitsui O.S.K. Lines (MOL) und die Mitsubishi Shipbuilding Corporation gaben am 3. Februar 2022 bekannt, dass sie eine Konzeptstudie für eine schwimmende Ammoniakspeicher- und Regasifizierungseinheit (Ammonia Floating Storage and Regasification Unit, kurz FSRU) abgeschlossen haben. Das Schiff soll für die Aufnahme und Lagerung von Ammoniak auf See eingesetzt werden. Am selben Tag unterzeichneten MOL, Mitsubishi Shipbuilding und Kansai Electric Power Co. (KEPCO) eine Absichtserklärung, um gemeinsam dieweltweite Einführung von Ammoniak-FSRUs zu untersuchen und Entwürfe für Anlagen zu entwickeln, mit dem Ziel, die Nutzung von Ammoniak als klimaneutrale Energiequelle auszuweiten. Das Ammoniak wird hierbei in flüssiger Form von Transportunternehmen aus dem Produktionsgebiet transportiert, erhitzt und regasifiziert, Seite 2 Erstellt von AHK Japan und adelphi im Rahmen der vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderten Energiepartnerschaft mit Japan Kontakt: Bianca Schuster, schuster@adelphi.de, +49 (30) 89 000 68 - 288 bevor es in die Onshore-Pipelines geleitet wird. Ammoniak-FSRUs haben im Vergleich zum Bau von Onshore-Lagertanks und -Wiederverdampfungsanlagen den Vorteil einer kürzeren Bauzeit und geringerer Kosten. Durch die Anwendung dieser Technologie soll eine frühzeitige und stabile Versorgung mit Brennstoff-Ammoniak gefördert werden.
Quelle: https://www.kankyo-business.jp/news/030959.php
Japan will Stromnetze für Batteriespeicher für erneuerbare Energien öffnen - Subventionen werden die Installationskosten senken, um die Wind- und Solarenergie zu fördern
Japanische Stromversorger können in Zukunft dazu verpflichtet werden, ihre Netze für Energiespeichersysteme anderer Unternehmen zu öffnen. Die Regierung wird dabei bis zu 50 Prozent der Kosten für Batteriespeichersysteme subventionieren. Auch wenn Großbatteriespeicher für die Stabilisierung des schwankenden Stromangebots aus erneuerbaren Energiequellen wie Sonne und Wind als unverzichtbar erachtet werden, sind bisher, abgesehen von Demonstrationsprojekten, fast keine Batteriespeicher am japanischen Netz angeschlossen. Es wird erwartet, dass mit steigender Nachfrage in Zukunft immer mehr unabhängige Anbieter in diesen Bereich einsteigen werden. In Japan sind die Netzbetreiber bereits heute verpflichtet, Unternehmen den Anschluss von Stromerzeugungsanlagen für erneuerbare Energien an ihre Übertragungsnetze zu gestatten. Der Gesetzesentwurf soll bei der nächsten Parlamentssitzung eingereicht werden. Der Entwurf sieht zusätzlich eine Meldepflicht für Unternehmen vor, die Ihre Anlagen an das Netz anschließen. Die Regierung könnte so im Falle einer Stromknappheit die Speicherlage kontrollieren und gegebenenfalls die Freigabe der gespeicherten Energie anordnen.
Den vollständigen Bericht finden Sie unter Downloads.