Außenhandel mit Asien-Pazifik verzeichnet starke Zuwächse im ersten Halbjahr 2015
21-08-2015Nachdem der deutsch-asiatische Handel im Jahr 2014 ein robustes Wachstum zu verbuchen hatte, entwickelten sich die bilateralen Handelsbeziehungen auch im ersten Halbjahr 2015 positiv. Vor allem die deutschen Importe aus der Region konnten mit einem Zuwachs von 14,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich zulegen. Die deutschen Einfuhren aus Asien-Pazifik wuchsen somit wesentlich stärker als die deutschen Importe weltweit (+2,9%) und beliefen sich in den ersten sechs Monaten auf 86,6 Milliarden Euro. Ebenfalls positiv entwickelten sich die deutschen Exporte, welche um 5,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 81,2 Milliarden Euro anstiegen und somit nur knapp unter dem Zuwachs der deutschen Gesamtausfuhren lagen (+6,9%).
Aufgrund der starken Zunahme der Einfuhren, vor allem aus ASEAN (+20%) und China (+17,6%), verzeichnete der deutsche Außenhandel mit der Region Asien-Pazifik ein Handelsbilanzdefizit in Höhe von 5,4 Milliarden Euro. Das Handelsvolumen mit der Region belief sich im ersten Halbjahr 2015 auf insgesamt 167,7 Milliarden Euro. Dies entspricht einem Anteil von knapp 16 Prozent des deutschen Handels mit der Welt.
Die rückläufigen Exporte Chinas der letzten Monate sowie die zurückgehenden Wachstumsraten schlugen sich bisher nicht auf den Handel mit Deutschland nieder. Im Gegenteil: die Importe aus der Volksrepublik stiegen mit 17,6 Prozent außergewöhnlich stark und belaufen sich in den ersten sechs Monaten auf insgesamt 43,3 Milliarden Euro (1. HJ 2014: 36,9 Mrd. EUR). Die deutschen Ausfuhren konnten hingegen nur leicht zulegen (+0,8%) und erreichten ein Volumen von knapp 36 Milliarden Euro. In der Folge vergrößerte sich das deutsche Handelsbilanzdefizit im ersten Halbjahr auf 7,3 Milliarden Euro (1. HJ 2014: 758 Mio. EUR).
Ein Wandel zeichnet sich bei den deutschen Handelsbeziehungen mit Japan und Südkorea ab. Nachdem Japan über Dekaden die zweitwichtigste Exportdestination für die deutsche Wirtschaft in Asien war, überholten die deutschen Ausfuhren nach Korea (8,6 Mrd. EUR, +19,5%) im ersten Halbjahr 2015 erstmalig die Exporte nach Japan (8,2 Mrd. EUR, +0,5%). Die Einfuhren aus Korea sanken jedoch auch in diesem Jahr verhältnismäßig stark (-10,7%) und liegen mit einem Volumen von nur 3,7 Milliarden deutlich unter den japanischen Exporten in die Bundesrepublik (10,0 Mrd. EUR).
Durchweg positiv entwickelte sich der deutsche Handel mit den südasiatischen Nationen. Nach einem starken Rückgang der deutschen Exporte im Vergleichszeitraum (1. HJ 2014:-13,7%), stiegen die Exporte nach Indien stark um 19,3 Prozent. Zudem legten auch die Importe aus Indien um 8,5 Prozent deutlich zu. Auch der Handel mit Bangladesch und Sri Lanka befindet sich im Aufwind: Sowohl die Ausfuhren (Bangladesch: +15,3%, Sri Lanka: +29,8%) als auch die Einfuhren (Bangladesch: +20,7%, Sri Lanka: +11,2%) stiegen im hohen zweistelligen Bereich. Weiterhin stiegen auch die Ausfuhren nach Nepal infolge der Erdbebenkatastrophe im April 2015 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich (+838,5%, 133,6 Mio. EUR).
Auch der Handel mit den ASEAN-Staaten entwickelt sich größtenteils positiv. Sowohl der deutsche Export (+8,5%) als auch die Einfuhren (+20,1%) hatten im Vergleich zum ersten Halbjahr 2014 starke Zuwächse zu verbuchen. Hohe Zuwächse hatten vor allem die Importe aus Myanmar (+100%), Vietnam (+38,6%), Kambodscha (+31,9%), Singapur (+18,1%), Malaysia (+15,6%) und Thailand (+12,8%) zu verzeichnen. Bemerkenswert ist auch die Entwicklung des Handels mit den Philippinen: so legten die Exporte in die Philippinen um 57,9% Prozent zu. Umgekehrt stiegen auch die Importe aus dem Inselstaat um 16,2 Prozent und spiegeln die positive Entwicklung des Landes wider.
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