Berufsbildungsexport: Duale Ausbildung für Südkorea

Im Juli 2017 feierten die Eckert Schulen Augsburg den Auftakt des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projektes „International Training of educational Competences in Korea“, kurz „MAI iTeCK“. Ziel des Projektes ist es, in Südkorea ein Berufsausbildungssystem nach deutschem Vorbild zu etablieren.


Bildung made in Germany

Konkret geht es in Mai iTeCK um den Aufbau eines Netzwerkes in Südkorea, welches eine duale Ausbildung nach Vorbild des deutschen Systems ermöglicht. Außerdem soll die Qualifizierung zum Deutschen Industriemeister international etabliert werden. Das Projekt strebt an, Fachkräfte in Südkorea so auszubilden, dass sie sowohl fachlich als auch persönlich und sozial in der Lage sind, selbstständig und eigenverantwortlich betriebliche Prozesse zu planen, durchzuführen und zu kontrollieren. Im Rahmen verschiedener Besuche der Eckert Schulen in Südkorea konnten bereits zahlreiche Kontakte zu südkoreanischen Partnern aufgebaut und intensiviert und das bestehende Netzwerk ausgeweitet werden.

Hohes Ansehen des deutschen Berufsbildungssystems


Das deutsche duale Ausbildungssystem genießt weltweit einen hervorragenden Ruf. „Gerade die äußerst geringe Arbeitslosigkeit in Deutschland begeistert die Koreaner“, so Knut Wuhler, Regionalleiter bei den Eckert Schulen und verantwortlich für die Expansion nach Korea. Dabei soll das deutsche System jedoch nicht eins zu eins übertragen werden. Vielmehr sollen modulartig wichtige Bausteine adaptiert werden. „Eckert Schulen sind ein Bildungsdienstleister mit über 70-jähriger Tradition und vielen Jahren Tätigkeit im internationalen Geschäft. Wir werden dazu beitragen, dass unsere Erfahrungen und die Anforderungen des koreanischen Marktes so kombiniert werden, dass am Ende auch in Korea der Weg vom Azubi bis zum Meister ermöglicht wird“, betont Wuhler. Partner bei diesem Vorhaben ist neben der Universität Augsburg der Carbon Composites e. V. mit Sitz in Augsburg. Ihm ist auch der Kontakt nach Korea zu verdanken, der im Rahmen einer Delegationsreise entstand.

Etablierung eines Netzwerkes aus Unternehmen & politischen Akteuren


Der Fokus im Pilotprojekt liegt zunächst auf der südkoreanischen Provinz Jeonbuk – nicht zuletzt deshalb, da die Provinzhauptstadt Jeonju als Zentrum der Carbon-Industrie gilt. Es soll dort ein koreanisches Carbon Valley entstehen, in dem auch ausländische Firmen willkommen sind. Eine für Korea angepasste duale Ausbildung soll helfen, Fachkräfte zu sichern, insbesondere im Bereich der Karbonfaser-Verbundstoffe. Die Projektpartner arbeiten eng mit der dortigen Provinzregierung sowie mit dem südkoreanischen Forschungsinstitut KCTECH zusammen. Gemeinsam mit KCTECH und Unternehmen in der Region wird ein duales Ausbildungssystem eingeführt, welches an die gegebenen Rahmenbedingungen angepasst wird. Bei bisherigen Reisen nach Südkorea – unter anderem zur Composite Messe JEC Asia im November 2017 – zeigten sich die südkoreanischen Partner von dem Vorhaben begeistert. Ebenfalls im November 2017 besuchte eine Delegation aus Südkorea, bestehend aus Vertretern der Provinzregierung und KCTECH, die Projektpartner in Deutschland und bekundete ihr Interesse an einem gemeinsamen Vorgehen.  

 

Über die Projektpartner

Den Eckert Schulen kommt in dem Verbundprojekt die Rolle des Bildungsakteurs zu: Am Ende steht eine Bildungsinfrastruktur mit ersten klar definierten Angeboten, angelehnt an das deutsche System der dualen Berufsausbildung. MAI Carbon wird die Schnittstelle zur deutschen und südkoreanischen Industrie aufbauen und bestehende Kontakte festigen. MINT_Bildung AMU der Universität Augsburg begleitet das Projekt wissenschaftlich mit dem Anspruch, Übertragbarkeit für weitere Aktivitäten zu gewährleisten. MAI iTeCK wird vom 1.7.2017 bis zum 30.6.2020 gefördert. Weitere Informationen zum Projekt erhalten Sie unter www.maiiteck.com.


Knut Wuhler

Knut Wuhler, verantwortlicher Regionalleiter der Eckert Schulen für die Expansion nach Südkorea. Das Ziel ist, sinnhafte Elemente beider Systeme so zu kombinieren, dass am Ende ein nachhaltig wirksames System für berufliche Bildung entsteht.