Welche Produkte und Lösungen sind im Fokus Ihres Portfolios?

Daniel Gäfke: Grundsätzlich unterscheiden wir bei unseren Aktivitäten zwischen zwei zentralen Geschäftsbereichen: dem Photovoltaik (PV)-Handel und dem Projektgeschäft. Was den Großhandel von PV-Systemen und -komponenten angeht, konzentriert sich BayWa r.e. derzeit auf die Märkte Thailand und Australien. Erst kürzlich haben wir dazu das thailändische Handelsgeschäft in eine eigene Gesellschaft überführt, uns personell noch stärker aufgestellt und ein Distributionslager in Bangkok eröffnet. In Australien sind wir mit der Übernahme von Solarmatrix in den Markt eingestiegen. In beiden Märkten und in der gesamten Region sehen wir ein starkes Wachstum der Erneuerbaren, daher ist es uns wichtig, frühzeitig entsprechende Weichen zu stellen. Im Projektgeschäft sind wir bereits in vier Märkten voll aktiv – wobei wir uns natürlich auch in Nachbarländern umsehen. Derzeit realisieren wir beispielsweise einen Fünf-MW-Solarpark in Malaysia. Unsere australische Projektpipeline im PV-Sektor beläuft sich aktuell auf rund 300 MWp. In Jakarta sind wir Teil eines Joint Ventures zur Entwicklung einer PV-Pipeline. Mit der kürzlich erfolgten Übernahme des australischen Projektentwicklers Future Energy sind wir nun auch im australischen Windsektor aktiv.

Was sind die zentralen Leistungsmerkmale und Nutzungsfacetten in Asien?

Daniel Gäfke: Im asiatischen Raum spielen persönliche Beziehungen und gegenseitiges Vertrauen eine noch sehr viel größere Rolle als in Europa. Davon können wir als BayWa r.e. profitieren. Wir blicken auf eine langjährige Unternehmensgeschichte zurück und haben uns in den letzten 25 Jahren enormes Know-how in den verschiedenen erneuerbaren Energieträgern erarbeitet. Auch setzen wir schon immer auf Qualität und langfristige Zusammenarbeit. Das bewirkt einen gewissen Vertrauensvorschuss. Diesen müssen wir aber gegenüber neuen Partnern immer wieder neu beweisen. Um uns passend zu den Spezifika des asiatischen Marktes aufzustellen, haben wir beim Aufbau unserer Teams, beispielsweise in Bangkok, darauf geachtet, dass die Mitarbeiter nicht nur über langjährige Erfahrung, sondern auch über gute Kontakte in der jeweiligen Region verfügen.

Wie stellt sich die Wettbewerbslage in Asien dar?

Daniel Gäfke: Gerade im asiatischen Raum ist der Wettbewerb groß und wir stehen dort sowohl lokalen als auch globalen Wettbewerbern gegenüber. Aber Bay-Wa r.e. kann sich in vielen wichtigen Punkten von der Konkurrenz absetzen: Wir verfügen über eine hohe Kaufkraft und haben mit der BayWa AG ein 16.000 Mitarbeiter zählendes und finanzstarkes Unternehmen im Rücken, das uns die schnelle Finanzierung von Projekten in der Region ermöglicht. Zudem verfügen wir über langjährige, weltweite EPC (Engineering, Procurement and Construction) Erfahrung sowie ein globales Supply Chain Management. Unsere Teams haben in ihren Regionen sehr gute Kontakte und BayWa r.e. unterhält ein starkes Netzwerk an lokalen Partnern, sodass Projekte flexibel und schnell auf- und umgesetzt werden können. Damit sind wir im asiatischen Raum gut aufgestellt und können die Wachstumspotenziale dieser Märkte nutzen, ohne lokale oder globale Wettbewerber fürchten zu müssen.