Der OAV unterstützt und begleitet ganz unterschiedliche Unternehmen bei der Entwicklung ihrer Geschäfte in asiatischen Märkten. Dort wird auf Geschäftsreisen oft ein Einblick in die Produktion und Vertriebsgesellschaften gewährt. „Warum nicht auch in Deutschland?“, fragte sich die Geschäftsstelle. Am Pfingstwochenende traf sich OAV-Geschäftsführerin Almut Rößner mit Jochen Dreissigacker auf seinem Weingut in Rheinhessen.

Die Familientradition reicht zurück auf 1728 und Jochen Dreissigacker übernahm 2005 den Betrieb. Mit dem Streben neue Standards zu setzten, strukturierte er das Weingut komplett um. Für Dreissigacker liegt der Ursprung eines guten, unverfälschten Weins in der Nachhaltigkeit und Naturnähe: Angefangen beim Anbau über die Ernte bis zur Abfüllung und Lagerung. Star-Köche wie Tim Raue wurden auf den experimentierfreudigen und umtriebigen Winzer aufmerksam und der Erfolg blieb nicht aus: Dreissigackers Wein wurde US-Präsident Barack Obama bei dessen Staatsbesuch in Deutschland 2012 serviert. Seit 2018 verfolgt Dreissigacker mit der Eröffnung eines modernen Weinkellers seinen ganz eigenen Stil und löste sich von allen Vorgaben, der heute Anhänger in aller Welt begeistert. International exportiert das Weingut mittlerweile in 30 Länder, 80 % davon gehen aktuell nach Skandinavien, aber in Asien sind wichtige Zukunftsmärkte. Das Asiengeschäft wird seit Kurzem von einer chinesischen Mitarbeiterin, die in Deutschland Wein-Marketing studiert hat, unterstützt.

Auf die Frage, wie er als Familienunternehmer die Corona-Krise meistert, antwortet Dreissigacker: „Angesichts des immerwährenden Risikos von Ernteausfällen durch Unwetter, Dürren oder Schädlinge, sind Landwirte und Winzer ohnehin gesunde Demut gewohnt und wir müssen uns langfristig orientieren.“ Auch wenn das Weingut Corona-bedingt mit massiven Umsatzeinbrüchen zu kämpfen hat, mussten die Frühjahrsarbeiten in den Weinbergen erledigt und neue Weinstöcke gepflanzt werden. Anders als in der Industrie können Kapazitäten nicht einfach runtergefahren werden. „An der Qualität wird dennoch nicht gerüttelt!“ steht für den passionierten Winzer fest. „Von der Mitgliedschaft im OAV erhoffe ich mir fundierte Informationen und Hintergrundanalysen wie bei den digitalen Länderausschüssen. Das OAV-Netzwerk bietet mir spannende Kontakte, u.a. zu deutschen Unternehmensvertretern und Botschaftern in Asien, um diese für unsere Weine zu begeistern und damit das Image des deutschen Weins international zu verbessern.“ In Asien waren deutsche Weine kaum bekannt oder erhältlich. Mittlerweile haben viele Hotels und Restaurants in asiatischen Metropolen die jungen Winzer entdeckt und erkannt, dass Riesling und Spätburgunder aus Deutschland hervorragende Begleiter für asiatische Gerichte sind. Davon werden sich die Botschafter der Asien-Pazifik-Region Mitte September beim Ambassadors-in-Dialogue- Programm in Rheinland-Pfalz bei einem Besuch der imposanten Weinkellerei inmitten der Weinberge selbst überzeugen können. Haben Sie Interesse, Ihr Unternehmen unter OAV auf Tuchfühlung vorzustellen? Bitte kontaktieren Sie uns!

Noch stecken wir was unser Asiengeschäft angeht in den Kinderschuhen: Doch gerade in China, Thailand, Korea und Japan sehe ich großes Potenzial für innovative deutsche Weine.“ Jochen Dreissigacker